Sonntag, 10. Februar 2008

Ziel-Mittel-Analyse

Noch sind die Mittel überschaubar. Und je mehr Informationen man gesammelt hat, desto ferner erscheint das Ziel. Es gilt, eine ganze Reihe von Problemen zu lösen, bevor überhaupt die erste Planke gesägt werden kann:

  • Seemannsgarn: was um Himmels Willen sollen wunderliche Arbeitsanweisungen wie «Leisten für Stringer schäften», «Rumpf rödeln» oder «Spoiler aufdoppeln» bedeuten?
  • Budget: wie teuer wird das ganze Projekt? Und kann ich mir das überhaupt leisten?
  • Bauplan: was für ein Boot soll gebaut werden?
  • Material: woraus soll das Boot bestehen?
  • Bauweise: klassisch oder geklebt?
  • Werkzeug: zum Montieren eines Billy-Regals reicht das vorhandene Werkzeug aus, alles andere muss angeschafft werden.
  • Werkstatt: wo gibt es einen Raum, der groß genug, überdacht, einigermaßen warm, trocken, sicher, gut erreichbar und preiswert ist und zudem Strom- und möglichst Wasseranschluss hat?

Die Liste ließe sich endlos fortsetzen... Aber andere haben es auch geschafft – mit deutlich weniger Ressourcen. Noah konnte zwar auf einen detaillierten Bauplan zurückgreifen, stand jedoch ganz schön unter Zeitdruck. Leif Eriksson besaß auch keinen Exzenterschleifer, hat aber Boote gebaut, mit denen man Amerika entdecken konnte. Und die Argonauten hatten vermutlich nicht einmal eine Säge. Alle haben aber daran geglaubt, es zu schaffen.

Nun, zumindest die Materialfrage ist schnell geklärt. Es muss stabil, dicht, flexibel, relativ leicht zu verarbeiten, hübsch anzusehen und langlebig sein. Da kommt eigentlich nur Holz in Frage. Für ein kleines Boot reicht vielleicht sogar Sperrholz aus dem Baumarkt. Oder doch lieber hochwertiges marine plywood?

Als Anfänger kann es daher nicht schaden, auf Leute mit Erfahrung zu hören, um wenigstens die gröbsten Fehler zu vermeiden. Eine sehr gute Einführung ist die Schritt-für-Schritt-Anleitung (PDF: 2,8 MB) von Zembra.de. Darin wird das für kleinere Boote sehr populäre Stitch and Glue-Verfahren erklärt. Und auch die digitale Ausgabe von Getting Started in Boats des amerikanischen WoodenBoat Magazine macht einen sehr guten Eindruck. Zunächst müssen also noch ein paar Hausaufgaben erledigt werden.

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